Nach 2 Monaten Tonga werden wir diesen wunderbaren Ort jetzt schweren Herzens verlassen. Ja, es sind schon einige Artikel für den Blog geschrieben, doch in den letzten Wochen hatten wir doch wenig Zugang zum Internet, so dass diese Berichten noch nicht den Weg ins Netz gefunden haben. Diese Zeilen jetzt schreibe ich z.B. über das Telefon, was seit langem mal wieder die magische Zahl 3G anzeigt. Bei wieviel G seid ihr eigentlich inzwischen angelangt?
Die Überfahrt nach Neuseeland ist wettertechnisch mehr als anspruchsvoll
Die Überfahrt nach Neuseeland gehört mit der Umrundung des Kap der Guten Hoffnung auf unserer Route mit Abstand zu den anspruchsvollsten Passagen. Aus der Tasmansee ziehen über Neuseeland hinweg Hochs und Tiefs, wie an der Perlenschnur. Lässt sich ein Hoch mal mehr Zeit, so drückt das nächste Tief und zwischen den beiden entsteht eine sogenannte Squashzone mit einer anständigen Portion Wind. Und wenn ich hier „anständig“ schreibe, dann handelt es sich hier immer gleich um 40kn plus. Darüber hinaus bildet das ein oder andere Tief hier in regelmässigen Abständen einen Trog. Wenn so ein Trog durchgeht, dreht der Wind innerhalb von kürzester Zeit um 180° und das auch bei entsprechend starkem Wind.
Auf der Überfahrt ist aber nicht nur mit viel Wind zu rechnen, sondern auch mit wenig oder keinem Wind, denn die zu durchquerenden Hochs bringen eben nur schwache oder gar keine Winde. Wir haben deshalb noch einmal ordentlich Diesel gebunkert, neben den eingebauten Tanks haben wir noch weitere 200l Diesel an Deck in Kanistern stehen. Kanister bekommt man übrigens bestens in chinesischen Restaurants, diese bekommen ihr Frittieröl nämlich in 20l Kanistern angeliefert. Vielen Dank an Tom, der uns die verratzten Kanister ordentlich entfettet hat.
Bei dieser Überfahrt geht es also um ein sehr gutes timing, so dass man vor dem nächsten Tief in Opua, Neuseeland einläuft. Wir haben hier in Nuku’alofa auf Tongatapu die letzten Tage auf ein Wetterfenster gewartet und sind überzeugt, dass morgen früh der Moment ist, los zu fahren. Wir werden sicherlich die ein oder andere Nachricht über unser Satellitentelefon hier auf diese Seite beamen und freuen uns natürlich über motivierende SMS von Euch. Diese könnt Ihr kostenlos über das Internet machen, googlet mal nach „kostenlose SMS auf Inmarsat Telefon schicken“.
Einige Anmerkungen: Macht bitte keinen Quatsch, also keine Endlosnachrichten (so das geht) die uns das Telefon blockieren würden, denn über dieses Telefon würden wir im Seenotfall Hilfe koordinieren. Ich kann Euch versprechen, wir werden uns riesig über jede einzelne Nachricht freuen, können aber natürlich nicht jede einzeln beantworten.
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