Gestern Abend sind wir von unserem Ankerplatz nach Trinidad aufgebrochen. Bevor es endlich los ging, haben wir noch einmal unseren Autopiloten kalibirert. Der Kollege hat auf der Atlantiküberquerung allerfeinst funktioniert, auf den letzten Etappen in der Karibik jedoch sehr unstet. Er pendelte um den eingestellten Kurs um bis zu 45°, was definitiv unakzeptabel ist. Gestern Abend haben wir die Kalibrierung bis hin zum Rudder Gain und Counter Rudder getrieben und das Problem schein gelöst. Auch ein bisher unerklärlicher Unterschied von 15° zwischen der einen Kompassanzeige und einer anderen habe ich heute Nacht in meiner Wache gegen 3:00h verstanden und eliminieren können. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, warum wir eine Abweichung zwischen dem iPad Kurs über Grund und dem Kurs über Grund auf unserer Bordnavigation haben!?
Einklarieren in Trinidad
Das Einklarieren in Trinidad hat den Ruf schierig zu sein, hier wird gerne einmal Overtime gecharged, d.h. Zuschläge für Erscheinen ausserhalb der Arbeitszeit, z.B. auch in der Mittagspause. Wir haben sogar von jemanden gehört, der morgens um 8:30h während regulärer Öffnungszeit einklarieren wollte und Overtime zahlen musste, weil er vor Öffnungszeit in Trinidadische (oder Trinische ?) Gewässer eingelaufen ist! Anyhow, bei uns lief alles glatt, punkt 12:00h, also genau vor der Mittagspause, waren alle Formulare x-fach ausgefüllt, gestempelt, mit Notizen versehen, Pässe gestempelt, Gebühren kassiert, …, Immigration und Customs done.
Unsere Pläne für Trinidad
Neben der Erkundung der Insel wollen wir hier in Trinidad einige Arbeiten am Schiff erledigen sowie erledigen lassen. Geplant sind einige Veränderungen, die uns unser tägliches Leben an Bord etwas vereinfachen sollen, Details hierzu vielleicht später.
In jedem Fall habe ich dierekt nach unserer Ankunf, die ersten Termine mit Handwerker für heute Nachmittag bzw. morgen früh gemacht, um dann kurz den Marinapool zu besuchen.
Heute Nacht war mir ein ganz kleines bisschen frisch (T-Shirt, Shorts, barfuss), da ist mir aufgefallen, dass ich schon lange keinen Pullover mehr an hatte, selbst mit Nachdenken konnte ich mich nicht an das letzte mal erinnern. Wahrscheinlich war es in Portugal. Mit den Schuhen ist es einfacher, denn immer, wenn ich einklariere heisst es ordentlich anziehen, Respekt gegenüber den Behörden zeigen und dazu gehören Schuhe, aber einen Pullover?
In jedem Fall ist es hier richtig warm, da hilft nichts, ausser in den Pool gehen. Bei meinem ersten Gang auf die Marinatoiletten habe ich festgestellt, dass diese klimatisiert sind, vielleicht eine Alternative zum Pool!?
Eine traumhafte Anfahrt auf den Hafen in Chaguarama in Trinidad, hier Bild von der Rückseite. Die Durchfaht zwischen den zwei Bergen, dschungelbewaldet, der Boca de Monos, ist erst im letzten Moment zu erkennen, der Stom steht quer, der Wind dreht erst, dann geht er komplett weg. So stelle ich es mir in Schwenden und Norwegen vor, ok, ohne Dschungel und warscheinlich nicht allzu lange barfuss.
Blick auf den Hafen von Chaguarama. Tirnidad finanziert sich unten anderem durch Öl, so dass hier entsprechnd viele Versorger stationiert sind. Ausserdem ist der Hafen ausserhalb der Hurricanegefahrenzone, weshalb hier in der Hurricanesaison bis zu 1.000 Yachten liegen. Sämtliche Yachtversicherungen schliessen inzwischen jegliche Haftung aus, wenn Schiffe während der Hurricanesaison an gefährdeten Orten bleiben.