Wir hatten heute einen traumhaften Ritt nach Jersey. Das Timing der Gezeitenströmungen und der Wind-/Wettersituation war heute noch einmal sehr delikat.
Jersey hat ein sogenanntes Sill, dass heisst, der Hafen ist nur in einem Zeitfenster von ca. 2,5h vor bis 2,5h nach Hochwasser zu erreichen, bzw. zu verlassen. Ausserhalb dieses Zeitfensters verspert eine Unterwassermauer den Zugang. Immerhin sorgt diese Unterwassermauer aber dafür, dass die Boote die im Hafen sind genügend Wasser unterm Kiel haben.
Wir mussen unsere Route also rückwärts planen, man könnte auch retrograd dazu sagen ;-), so spricht man ausserhalb von Auszeiten. Weiterhin waren bei der Planung die enormen Gezeitenströmungen im Race of Alderney zu berücksichtigen. Im Race of Alderney, das ist die Meeresenge zwischen der Kanalinsel Alderney und dem französischen Festland, treten Strömungen bis deutlich über 7 Knoten auf. Wenn diese Strömung gegen einen läuft, gibt es kein vorwärtskommen mehr.
Aber selbst wenn man mit der Strömung fährt, der Wind aber entgegen der Strömung weht gibt es äussert unangenehme sogenannte Grundseen. Grundseen sind unberechenbare Wellen aus mehreren Richtungen, je schlimmer, desto höher die Wasserströmung bzw. die Windstärke ist. Genau diese Situation hatten wir heute, wir kannten das Rissiko, waren also nicht überrascht, äusserst unangenehm war es aber trotzdem. Hier finder ihr das Video von unserem Ritt durch das Race of Alderney (in der Realität war es noch deutlich beeindruckender, einige Wellen haben unser Schiff schwer gebeutelt). Wundert euch nicht, wir sind dort noch unter Motor, da uns der Wind auf die Nase wehte.
Die restliche Fahrt war dafür umso schöner, bei viel Sonne, tollem Wind sind wir geflogen und hatten eine fantastische Zeit. Zum Abschluss gab es dann noch klassisch Fish & Chips. Meins war es nicht, aber vielleicht hat ja nur der Essig gefehlt.
7 Antworten zu “Ritt durch das Race of Alderney nach Jersey”
Hallo Constantin,
ich verfolge Eure Reise fast täglich und die Berichte und nun auch die Videos sind klasse, nur weiter so. Du bist ein verrückter Kerl und ich bewundere Deinen, bzw. Euren Mut. Du hast natürlich auch eine tolle Crew. Weiterhin immer eine Handbreite Wasser unterm Kiel und eine gute Briese. Gott schütze Euch !
Bernd
Hallo Bernd,
vielen Dank für Deinen Kommentar und die guten Wünsche! Kommentiert weiter, dann macht das Schreiben gleich noch mehr Spaß.
Liebe Grüße
Constantin
PS: Nach dem ersten von mir freigeschalteten Kommentar (bezogen auf die von euch verwendete Email) seht ihr alle weiteren eurer Kommentare direkt nach dem Abschicken.
Huhu,
auch wir haben jetzt Atlantikkontakt 🙂 Haben es aber vorgezogen, an der Kaimauer Halt zu machen und lesen jetzt bei einem Glas Rose euern Blog… Ein paar Tage Ile de Re, dann weiter Richtung Cognac, St Emilion, Bordeaux 😉 Die Namen sind Programm… Und dann geht’s – immer auf der Suche nach der Sonne – weiter Richtung Bilbao …
Liebe Grüße übern Teich
Peter+ Tania
Zum xten mal: Was genau heißt „Hapa na sasa“? Euch allen freundschaftlich gesinnte Meergötter und immer eine Handbreit Wasser und so weiter…
Gruß aus Amrum!
Tante Gisela, ganz ungewohnt 😉 Stimmt das Rätsel des Namens ist noch nicht gelöst. Auf Suaheli heisst hapa na sasa hier und jetzt.
Hallo ihr lieben Seeleute,
Wir haben gerade an euch gedacht als wir in Vieux Boucau am Strand lagen und ein schönes Segelboot vorbei fuhr! Dann haben wir in eurem Blog herum gestöbert! Und mit Freude gesehen dass ihr schon vieles erlebt habt und es euch gut geht!
Gros bisous a tous!!!!
Lisa & Birgit
Eure Berichte sind sehr kurzweilig und lustig zu lesen, wenn man die Windstärke und Wellenhöhen unbeachtet lässt. Gibt es für euch auch Angstmomente oder lässt man sie nicht zu ?
Toll wie die Kinder mitmachen und auch noch Erziehungstipps mit einfließen.
Freue mich weiter von euch zu lesen und kurze Videos und Bilder zu sehen.
Seid weiterhin beschützt !!!
LG Alex-Mama