Nach über 1.300sm sind wir vorgestern Morgen in Tonga angekommen, und ich esse gerade einige Katzenkinder von Katjes, die ich vor 2 Tagen aus unserer eisernen Reserve geholt habe. Die guten deutschen Haribo Gummibärchen sind schon lange, lange aus, ein zwei Tüten Gummilakritzsüssigkeiten werden noch wohl gehütet. Und, Louisa hütet noch ein halbes Tütchen von ihren Geburtstagsgummibärchen von Mina, aber die werden nur einzeln verteilt ;-).
Eigentlich sind wir gar nicht vorgestern angekommen, sondern vorvorgestern. Obwohl Tonga auf 173° 58’ W und somit östlich der Datumsgrenze liegt, hat man sich hier für die Zeitzone von Fiji entschieden, d.h., wir sind der deutschen Zeit jetzt voraus.
Tonga ist das erste Königreich auf unserer Reise, bis auf den lokalen Geldscheinen ist er uns aber noch nicht zu Gesicht gekommen, wohl aber eine Prinzessin und ein kleiner Enkel. Gestern im Internetkaffee sassen sie einen Tisch neben uns.
Wenn man sich die Outfits hier ansieht, haben wir wohl noch einiges zu entdecken.
Mopelia und Palmerston, traumhafte Idylle auf unserem Weg.
3 Wochen kein Internet, kein Telefon, weit weg von jeglichem Rummel. Wir haben Maupiti, Maupihaa, auch Mopelia genannt, besucht und auf Palmerston Halt gemacht. Beide Inseln auf ihre Art und Weise absolut beeindruckend und prägend, Bilder und Eindrücke folgen in den nächsten Tagen.
Gechillt in der Hängematte auf Mopelia.
Auf dem Weg zur Schule auf Palmerston Island.
Endlich haben wir wieder Bisse an unseren Angeln
Vor 2 Wochen haben wir unseren Käsefluch (eine Referenz an Gregs Tagebuch) oder vielmehr Angelfluch gebrochen. Wir hatten mehrere Hookups, der erste Mahi Mahi sprang uns vom Haken. Am gleichen Abend gingen kurz hintereinander beide Angeln los, aber mächtig. Eins der Kinder sah an der einen Angel noch einen Billfish, also einen Segelfisch oder Marlin springen, danach verabschiedete er sich mit einem Teil der Leine. Auf der anderen Seite riss der Fisch auch den Köder mit sich. Am nächsten Abend dann der erste grosse Fang seit langer Zeit, ein schöner 1,20m langer Mahi Mahi.
Unterwegs hatten wir zeitweise wirklich gar keinen Wind und der Pazifik präsentierte sich uns wie ein Spiegel.
Die Loom Bands wurden an Bord wieder entdeckt und die Fingerringproduktion gestartet.
Die letzten 2 Tage vor der Ankunft hier auf Vava’u hat es dann mit bis zu knapp 30kn Wind ordentlich gekachelt. Da wir am Abend nicht mehr in der Helligkeit angekommen wären, mussten wir unsere Geschwindigkeit auf 4kn mächtig drosseln, um am nächsten Morgen anzulanden. Das war schon ein komisches Gefühl, hatten wir doch vorher in den 2 Tagen Flaute nur minimal Weg gut gemacht, so mussten wir jetzt den Speed rausnehmen. Ein grosser Vorteil der Langsamkeit war jedoch, dass unsere hapa na sasa in der steil aufgebauten See weich einsetzte.
Die hapa na sasa läuft stark gerefft wie auf Schienen durch die steile kurze Welle, auch wenn man letztere hier nicht sieht.
Und kalt wird es langsam. Seit langer, langer Zeit habe ich mir während meiner Nachtwache Strümpfe angezogen, so isses, wenn der Südwind Kälte mitbringt. Tagsüber wird es aber immer noch mächtig warm und Shorts und T-Shirts sind angesagt.
Unser Wassermacher pumpt uns mächtig Salzwasser ins Schiff
Oh ja, und am letzten Tag der Flaute, wir hörten gerade lautstark eine der zahllosen Drei Fragezeichen Hörspiele, vernahm Urte ein schlürfendes Geräusch unter uns. Nein, keine singenden Buckelwale, unsere Lenzpumpe war angesprungen. Nachdem wir die Bodenbretter hochgenommen hatten, präsentierte sich unsere Bilge wie ein Aquarium, nur die Fische fehlten. Auf irgendeine Weise hatten wir ca. 1/2qm Seewasser ins Schiff bekommen.
Der Grund war schnell gefunden. Das Membrangehäuses des Wassermachers war am Ende förmlich explodiert, und die Hochdruckpumpe pumpte fröhlich Salzwasser in unser Schiff. Wie wir zwei Tage später feststellten nicht nur ins Schiff, sondern auch in unseren zweiten Süsswassertank, so dass dieser (unser letzter) Tank nun mit Salzwasser kontaminiert war.
Als wir in Vava’u ankamen, hatten wir noch einen halben Liter Süsswasser im Kühlschrank, und, keine Angst, natürlich noch eine in Flaschen abgepackte Notreserve von 50l Trinkwasser.
Inzwischen ist der Hersteller des Wassermachers kontaktiert, er meldete sich umgehend zurück und fragte sogleich, wohin er die Ersatzteile schicken soll. Gestern Nachmittag habe ich die defekte Membran ausgetauscht und den Wassermacher wieder mit der verbleibenden Membran in Betrieb genommen. Statt 120l/h machen wir jetzt nur noch 60l/h und können die Tanks langsam wieder auffüllen und die Bilge noch einmal ordentlich durchspülen, um das verbleibende Salz aus dem Schiff zu bekommen. Gut, dass ich mich vor 6 Monaten in Trinidad für den grösseren 120l Wassermacher mit den 2 Membranen entschieden habe.
4 Antworten zu “Nach spannenden 3 Wochen ohne Telefon und Internet sind wir in Tonga angekommen”
Hallo Constantin,
Lese hier gerade von Eurem Abenteuer und kann es kaum glauben. Das sieht ja traumhaft aus!
Respekt vor Eurem Mut und weiterhin viel Spass und gute Gesundheit!
Viele Grüsse, Olaf Bollmann
Wow, was für tolle Presseartikel!
Was für Selbstdarsteller: Narzisstisch bis zum Äußersten, anerkennungssüchtig und egozentrisch. Aber da ist ja noch das 13-jährige Töchterchen mit Ihrem starken Willen. Mit diesem Argument kann sie dann ins Exil zur Oma nach Braunschweig bzw. ins Internat abgeschoben werden. Mir wird schlecht. Hauptsache Ihr macht Euer Ding. Furchtbar wie Ihr Euch der Presse anbiedert, um das architektonische Konzept preisen zu lassen.
Danke für Ihr Feedback, zu dieser sicherlich unkonventionellen Situation. Wir schreiben den Blogg als Reisetagebuch für uns und unsere Freunde und Familie, Ihnen steht es frei uns weiter auf unserere Reise zu verfolgen.
Beste Grüsse
Constantin Goth