Suva ist die Hauptstadt von Fidschi und für uns ist es Zeit, sich von Fidschi zu verabschieden. So oder ähnlich könnte ein Blogpost eines Reisetagebuches anfangen und scheinbar fängt dieser Post genau so an.
Delphine empfangen uns in Suva
Savusavu hat uns mit einem schwimmenden Müllsack empfangen, hier sind es Delphine. Neben uns sehe ich Vögel, die Fische jagen. Ich fahre genau dort hin, um vielleicht noch einen Fisch an die Angel zu bekommen. In dem Moment tauchen vor uns 6-7 Delphine auf, was für eine tolle Begrüßung in Suva.
Delphine am Bug sind immer wieder schön.
Hellgrün die Farbe des Schreckens, unser erstes kritisches Korallenencounter
Ein Schritt zurück, nach den Haien und der Erkundung des Pearl Resorts fahren wir nach Yanuca Island, keine 5 Seemeilen von der Hauptinsel entfernt, ein kleines Paradies.
Wir nähern uns langsam dem weißen Sandstrand, suchen den Grund nach einem Sandflecken zwischen den Korallenblöcken ab. Auf 6m Tiefe haben wir einen schönen großen weißen Flecken, lassen unseren Anker fallen und entsprechend Kette raus. Genau hinter uns sehe ich jedoch einen verdächtig hellgrünen Fleck. Hellgrün ist die Farbe des Schreckens, jedenfalls für Blauwassersegler, jedenfalls dicht am Schiff. Unter hell-, gelbgrün schimmerndem Wasser versteckt sich dicht unter der Wasseroberfläche immer ein Korallenkopf. Ich ziehe wie so oft Flossen und Taucherbrille an, um mir das Thema aus der Nähe anzusehen, aus gutem Grund wie ich feststelle. Der Korallenkopf ist gut 2m unter der Wasseroberfläche, die hapa na sasa hat einen Tiefgang von 1,7m, das alleine ist schon knapp. Aktuell haben wir aber nahezu Hochwasser und auch wenn der Kopf ein paar Meter hinter der hapa na sasa liegt ist mir das zu heiß. Wir nehmen den Anker wieder auf und ankern weiter draußen, wieder auf einem Sandflecken zwischen Korallenköpfen, dieses mal auf gut 10m.
Eine wertvolle Lektion, Korallenköpfe können gut mal 2/3 der Wassertiefe hoch sein, das heißt im Klartext alles unter 10m Wassertiefe ist ein no go! Außerdem, korallenbestückte Ankerplätze nur bei guten Lichtverhältnissen, um die Mittagszeit bei möglichst klarem Himmel, anlaufen. Nicht leichtsinnig werden. Hätte auch anders ausgehen können.
Der riesige Obst- und Gemüsemarkt ist für uns das Highlight in Suva
Unser Ankerplatz in Suva ist umgeben von Wracks alter 30m langer Fischtrawler, auch mal was Neues. Es ist eng, erst zu tief dann wird es schnell flach, sehr flach. Eine Handvoll Segler liegt hier vor Anker, wir quetschen uns in deren Mitte bei 4m Tiefe, Sand und Schlamm. Distanzen vor Anker abzuschätzen finde ich immer noch schwierig, aber die nächsten Stunden zeigen, dass wir alle mit genügend Abstand frei schwingen.
Die Anfahrt auf Suva, noch sind die ganzen Wracks nicht zu sehen.
An Land steht das Übliche auf dem Programm Einkaufen, Gas zum Kochen organisieren, Diesel tanken. In unserer 30 Jahre alten Beschreibung der Marina des Royal Suva Yacht Club ist von einem Tankdock die Rede, an dem man mit geringem Tiefgang nur bei Hochwasser tanken kann. Das Tankdock ist noch an der gleichen Stelle, auch die Tiefe hat sich nicht geändert, so dass ich Dieselkanister schleppe, dafür aber ist der Diesel spottbillig, Platz 2 nach der Autotankstelle in Trinidad.
Am Gefängnis vorbei gehen wir in die Stadt zum Obst- und Gemüsemarkt. Das Gefängnis sieht wirklich nicht einladend aus, da helfen auch die tropischen Gärten, in denen die Häftlinge tagsüber arbeiten, nicht.
Der Obst- und Gemüsemarkt ist absolut überwältigend. Die letzten vier Wochen in der Lau Gruppe haben wir gerade mal 3kg Kartoffeln kaufen können und eine kleine Brotfrucht geschenkt bekommen, ansonsten kein frisches Obst, kein Gemüse. Wir laufen geradewegs in einen Stand mit Ananas, über und über gefüllt mit Ananas, dann geht es weiter mit Papaya, Bananen, Passionsfrüchten und, und, und, nicht zu vergessen der gritzegrüne Salat, der uns entgegen lacht.
Lecker Ananas, gleich wird der Stand abgeräumt sein.
So unglaublich grüner Salat auf dem Obst- und Gemüsemarkt.
Der Obst- und Gemüsemarkt, für uns in diesem Moment überwältigend.
Chicken Feet für den Grill oder zum Kochen.
Ananas mundgerecht geschnitten und verziert.
Lecker Snacks, direkt am Busbahnhof von Suva.
Er gibt keinen Ort, an dem man nicht ein Nickerchen machen kann.
Ein Schuster macht gerade ein Päusschen, das Schusterhandwerk ist hier attraktiv.
Suva auf Fidschi eine ganz normale Stadt.
Neben dem Markt ist der Busbahnhof, einige grosse Supermärkte und zwei Malls. Die eine Mall besteht aus kleinen improvisierten Läden, in denen von Klamotten, über billiges Plastikspielzeug bis hin zu Essensständen alles, aber auch wirklich alles, zu finden ist. Wir entscheiden uns für einen der Essensstände, aber weder das explodierte Huhn, noch die rohen Fritten können überzeugen. Als Entschädigung gibt es wenig später in der zweiten Mall Smothies für die Kinder und eine wunderbare Latte für uns.
Snoothies machen glücklich, Kaffe auch.
Das Ausklarieren ist etwas zäh, angeblich fehlt uns eines der notwendigen Papiere. Beharrlichkeit löst aber auch dieses Thema und wir sind bereit nach Noumea aufzubrechen, wo wir in wenigen Tagen Franka in Empfang nehmen werden, unglaublich wie schnell das letzte Jahr vergangen ist.