Isabela soll die schönste Insel von Galapagos sein, so hatten es uns Freude erzählt. Mit der hapa na sasa durften wir jedoch nicht selber hinfahren, da wir uns ja für das Eininselpaket beim Einklarieren entschieden hatten. Also haben wir einen Bootsausflug zu der knapp 50sm entfernten Insel gebucht, um uns dort vor allem die im Wasser liegenden Lavatunnel anzusehen. Diese Tunnel sind keine geschlossenen Röhren, sondern eher Gräben und kleine Lavasteinbrücken, die sich zwischen den Lavainseln durch das Wasser ziehen.
Aufzuchtstation für Riesenschildkröten auf Isabela
Nach einer rasanten Anfahrt mit einem der lokalen Powerboote haben wir uns am ersten Tag einige im Brackwasser stehende Flamingos und die lokale Aufzuchtstation für Riesenschildkröten angeschaut. Powerboot ist ein grosses Wort für das Schiff mit dem wir übergesetzt wurden. Ich würde es eine Art kleinen Fischerman mit 2 Außenbordern mit je 200PS nennen. Der Zustand dieser Boote ist grösstenteils kurz vor haarsträubend, was ein bisschen im Gegensatz den harten Einreiseregeln für die Yachties steht. Immerhin hatten wir auf dem Hinweg keinen Wind und somit fast glatte See, was für eine sehr angenehme ruhige Fahrt gesorgt hat. Hin und wieder musste der Kapitän Seelöwen ausweichen, die rücklings und seelenruhig im Wasser lagen.
Ob die kleinen Riesenschildkröten oder die grösseren, von niedlich bis anmutend.
Schon einige Jahre alt, aber noch ganz klein. Diese Schildkröten werden demnächst ausgewildert. Übrigens, nach ca. 16 Jahren erst lässt sich das Geschlecht erkennen und nur 1 Grad entscheidet ob aus dem Ei ein Weibchen oder Männchen wird. Bei den Schildkröten entscheidet die Temperatur bei denen die Eier ausgebrütet werden, ob aus diesen Weibchen oder Männchen kriechen.
Schau mir in die Augen …
Schnorcheln in den Lavatunneln auf Isabela
Auf dem Weg zu den Lavatunneln kommt man direkt am Union Rock vorbei. Um den Fels herum ist es gut 50m tief, nur deshalb konnte unser Boot so dicht heran fahren, so dass wir sogar die Tölpel auf dem Felsen sehen konnten. Die Wellen brechen sich und das Wasser fliesst über den Felsen ab, unglaubliche Bilder ergeben sich hier.
Jetzt wurde es aber richtig interessant. Um zu den Lavatunneln zu kommen, mussten wir mit unserem Boot die schmale Einfahrt durch die Felsen finden, rechts uns links brachen sich die Wellen nur in der Mitte gab es eine schmale, sichere Passage. Nix Navi, nix GPS, Eyballnavigation.
Rechts und links kleine Lavainseln …
… an denen wir mit unserem immerhin 10m langen Boot mit nur 50cm Abstand vorbei fahren …
… so dicht, dass wir dem Blaufußtölpel in die Augen schauen können.
Festgemacht wird einfach an den Steinen.
Seelöwin und Löwin zum Portrait.
Viele Tiere auf Galapagos sind extrem zutraulich, so dass man sehr dicht an sie heran gehen kann. Blaufußtölpel heißt auf englisch übrigens Blue Footed Booby, wie dieser Name wohl entstanden ist?
Leider haben die Wellen das Wasser die letzten Tage stark aufgewühlt, so dass die Sicht unter Wasser nicht so gut ist, dafür sehen wir diese Gruppe Pinguine, die sich vor unserem Boot davon machen.
An einem anderen Ort in den Lavatunneln entdeckt unser Guide auf dem Meeresboden zwischen den Mangrovenwurzeln ein kleines Seepferdchen.
Und dann kommt der Höhepunkt, der Guide verschwindet, schwimmt vorweg, taucht und winkt uns heran. Unter einem Felsen hat er einen ca. 1,2m grossen Hai entdeckt. Knapp 2m unter der Wasseroberfläche, als er mir den Hai zeigt, schiesst neben dem Hai ein kleiner Seelöwe auf mich zu, so als wollte er sagen: „He, was ist schon ein Hai, schaut mal mich an.“. In den nächsten 15 Minuten schwimmen wir mit dem Seelöwen, spielen regelrecht, schwimmen mit ihm, tauchen mit ihm. Immer wieder kommt der Seelöwe direkt auf mich zu und dreht dann kurz vor meinem Gesicht ab.
Das war unser Spielkamerad oder waren wir vielmehr sein Spielkamerad?
Nachdem Urte bereits beim Ausstieg aus dem Boot fast auf eine riesige Wasserschildkröte gesprungen ist, sehen wir am Schluss noch eine direkt unter uns.
Auf Isabela ist der zweitgrösste aktive Vulkan der Welt
eigentlich wollten wir nur 2 Tage bleiben und nach Lanzarote und St. Lucia nicht noch eine Vulkantour machen. Gut, dass wir unsere Meinung geändert haben und einfach einen Tag länger geblieben sind. Früh um 6:30 gefrühstückt, aber das Wetter war alles andere als einladend, grau in grau und Regen und das bereits hier unten, wo das Wetter eingentlich immer ganz ok ist.
Egal, auf den Lastwagen mit den Bänken geklettert und durch die Pfützen auf dem Dreckstrasse gebrettert.
Oben angekommen geht es durch den Matsch …
… und weiter durch den Matsch. Leider hat es auch nicht aufgeklart, so dass wir diesen immensen Krater des Sierra Negra nur erahnen konnten, nicht einmal 20% waren sichtbar und mit einem Foto nicht zu bannen.
Dafür waren auf dem Weg zum kleinen Vulkan Chico die ehemaligen Lavaströme gut zu erkennen.
Außen kühlen die Lavaströme zuerst ab, zurück bleiben diese hohlen Lavatunnel, deren Decken mit der Zeit einstürzen.
In Richtung Meer blickend sehen wir diese riesigen Lavafelder.
Die Insel Isabela ist noch in der Entwicklungsphase
Wir haben uns inzwischen natürlich an krumme Häuser und Strassen mit Schlaglöchern gewöhnt. Auf Galapagos fällt jedoch auf, dass man mit der Wirklichkeit noch weit vom Ziel entfernt ist. Isabela, eigentlich die grösste der Galapagos Inseln hinkt Santa Cruz weit hinterher und befindet sich trotz stark steigenden Besucherzahlen noch in der Entwicklung. Das ein oder andere kleine schön hergerichtete Hotel, Hostal oder Lodge gibt es schon, insgesamt überwiegen jedoch die Bauruinen oder hat man hier nur den Bau unterbrochen?
Eine Antwort zu “Isla Isabela auf Galapagos – Lavatunnel und Vulkane”
Hallo Constantin,
ich weiß, ist eine blöde Frage, aber wann kommt ihr wieder zurück, oder bleibt ihr in Südamerika und Umgebung ?
Viele Grüße an alle
Bernd