Mbengga auf Fidschi ist bekannt für seine Haie, vielmehr dafür, dass man mit diesen Haien tauchen kann.
Wir hatten schon vor einiger Zeit von diesem Spot gehört, ein Blick auf die entsprechende Internetseite hat mich dann gänzlich angezündet. Louisa war nach dem Blick auf die Webseite gar nicht mehr begeistert, von einem Tauchgang mit diesen Zeitgenossen. Um mit den Haien zu tauchen müssen wir vor dem Pearl Resort ankern, einem Ankerplatz der gegenüber südlichen Winden und der Dünung völlig ungeschützt ist, noch ist es aber nahezu windstill und auch die Vorhersage ist ok. Erst vor kurzem in Wailagilala haben wir einen ungeschützten Ankerplatz gehabt und hatten unsere liebe Not.
Dieser Dive ist aber einmalig, da gibt es keine Frage, der Anker fällt also vor dem Pearl Resort. Die Mädels freuen sich auf einen gechillten Tag im Pearl Resort und ich auf die Haie. Obwohl es schon später Nachmittag ist, machen wir uns auf, um das Festland zu erkunden. Morgen ist noch ein Platz frei, die Tage drauf sind sie völlig ausgebucht, geschickte Marketingstrategie oder nicht, die Entscheidung ist blitzschnell gefallen, morgen 8:00h vor Ort, mit den Haien tauchen. Wieder mal ein gutes Beispiel dafür, die Dinge sofort anzugehen und nicht, mal sehen, schau’n wir morgen mal ….
Neben dem Luxusresort findet das reale Leben in Fidschi weiter statt, neben einem Schiffswrack wird gefischt.
Unsere hapa na sasa aus einer ganz neuen Perspektive.
Die Kids geniessen die Zeit im Resort, mit Pool und Animation.
So geht die Sonne an Land unter.
Haie gefährliche Monster oder bedrohte Art
Viele Haie sind bedroht. In Tongatapu hatten wir ein interessantes Gespräch mit Tom, Dr. Tom, einem ehemaligen niedergelassenen Arzt aus Hamburg, der inzwischen in Tonga forscht. Tom weist Plastikmüll in den Mägen von Tiefseefischen nach.
Tom erzählte uns von den überall gegenwärtigen chinesischen Fischern. Vieles davon ist natürlich bekannt, deshalb aber nicht weniger traurig und bedrückend. Die Chinesen haben den kleinen Inseln ziemlich systematisch große Teile der Fischrechte abgekauft, so dass man überall im Südpazifik chinesische Fischerboote antrifft. Bisher haben wir noch keine hundert Meter lange schwimmende Fischfabriken gesehen. Die Schiffe die wir gesehen haben, waren alle zwischen 30 und 50m lang, bestanden zum großen Teil aus Rost, schwimmende Wunderwerke, in diesem Fall keine Wunderwerke der Technik.
Die Chinesen fischen also kräftig im Südpazifik, mit sogenannten Longlines, bis zu einem Kilometer lange Leinen, mit hunderten von Haken, soweit gängige Praxis. Laut Tom genügt es die Leinen 2 m tiefer zu setzten, gleiche Haken, gleicher Köder und schon sind Haie kein Beifang mehr sondern das Ziel des Fischens. Kurz gesagt, nach dem Abtrennen der Rückenflosse, dem Finning, werden die Haie wieder ins Wasser geschmissen und verenden dort qualvoll. Das Finning ist natürlich verboten, weltweit. In Tonga werden sämtliche Fischer kontrolliert, die Fänge werden vermessen und gewogen, an Land, wenn die Fänge angelandet werden, in diesem Moment sind die Haifischflossen längst von Bord.
Scheue Black Tips, Schwarzspitzhaie sind ja ok, aber Bull Sharks vor Mbenga!?
Es ist 8:00 Uhr und am Tauchboot sammelt sich eine bunt gemischte Gruppe, junge gut gebaute, tätowierte Kerle, das ein oder andere Mädel und einige Ältere, zumeist Ehepaare. Teilweise tauchen sie schon seit Jahren, verbringen ihren ganzen Urlaub unter Wasser, teilweise ist es der Höhepunkt oder einfach eine kurzweilige Unterbrechung ihres Urlaubes, mit den Haien tauchen.
Ich habe einen Frosch im Hals, auch wenn alles natürlich professionell organisiert ist und es seit Jahren keinen Zwischenfall mehr gegeben hat, besteht nicht doch ein gewisses Restrisiko? Ich lenke mich ab, frage die Crew wo denn die ältere Dame ist, die über 80 jährige, die seit Jahren jeweils 2 Monate im Jahr mehrmals mit den Haien taucht. Die anderen Taucher fangen an zu lachen, einer der Crew nimmt den Ball auf und erklärt, dass die Dame seit 3 Jahren nicht mehr so tief taucht, klettern und Bungy Jumping sei aber noch ok. Er erinnert sich gerne an die zierliche Dame, wie sie ihr die Flaschen auf den Rücken gegeben haben, wie sie gebückt bis zum Einstieg gelaufen ist. Unglaublich, schade, dass ich sie hier nicht mehr erleben darf.
Nach kurzer Fahrt machen wir an einer Boje am Riff fest und nacheinander gehen alle Taucher ins Wasser. Die Crew lockt nicht nur die Haie mit einer großen Mülltonne voller stinkender Fischreste an, sondern auch andere kleine und größere Fische, gefundenes Fressen für die ganze Nachbarschaft. Wir sehen, Nurse Sharks, Zitronenhaie und Bullsharks, der 5m lange Tigershark kam vor 2 Tagen auch vorbei, heute zeigt es sich leider nicht. Schade, hier hätte ich gerne einen Tiger gesehen, nach dem Weißen Hai einer der gefährlichsten Haie auf der Welt.
Die Haie und andere Fische werden mit alten Fischresten angelockt…
… und die Bull Sharks bekommen eine Extrabehandlung, lecker Thunfischköpfe.
Ob dieser Bulle schon satt ist oder noch einen Nachschlag einfordert weiss man noch nicht.
Absolut beeindruckende Tiere, dieser Bulle ist locker 3m lang und mal richtig stämmig.
Mittendrin einer der Guides, wird hier mit den Haien gekuschelt?
Auch dieser Bullenhai bekommt sein Frühstück gereicht.